Sehr geehrter Herr Waldleitner,
ich trete mit einer großen Bitte an Sie heran.
Wie mir zu Ohren gekommen ist beherbergen sie mehrere tierische Lebensformen in Ihrem Domizil. Da mein Computer hier weder bellt, noch maunzt noch wiehert (nur des öfteren Spinnen, das tut er) fällt es mir doch sehr schwer ihn als Säugetier zu betrachten. Erschwerend kommt hinzu das die Entzugserscheinungen nun langsam überhand nehmen. Ertappte ich mich letztens doch selber dabei wie ich Semmelbrösel in die Tastatur streute da ich den Eindruck hatte das selbige in letzter Zeit doch etwas angenommen hatte. Auch war ich gegen meinen Willen davon enttäuscht, dass mein Computer nicht einmal Anstalten machte, dem Ball, dem ich ihn geworfen habe, hinterher zu hecheln. Da scheint es nur eine geringfügigen Nebenerscheinung zu sein, dass ich immer wieder versuche den Bildschirm zu kraulen und ihn ab und an nach Zecken absuche.
Nun befürchte ich, dass mein Chef mich eines Tages dabei ertappt, wie ich den Computer aus dem Fenster hebe um mit ihm im Park ein bißchen Gassi zu gehen und ihm den nötigen Freilauf zu beschaffen. Daher (bevor es zu schlimmern kommt) bitte ich Sie nun unterwürfigst um einen Termin auf Ihrer Farm. Das ist die letzte Möglichkeit die ich noch sehe um die Entzugserscheinungen und die damit auftretenden merkwürdigen Verhaltensweisen wenigstens ein wenig zu lindern.
Nun harre ich Ihrer Antwort.
Vielen Dank für die Zeit, die Sie zum lesen dieser Mail geopfert haben.
Hochachtungvoll
E-M. P.
PS: Alle Rechtschreibfehler sind auf die „neue“ Rechtschreibreform zurückzuführen und somit gestattet